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Der Weinviertler Altkleidersack

Die Vertreterinnen und Vertreter der fünf Abfallverbände, von Humana, Öpula, Borner und dem Umweltbundesamt bei der Pressekonferenz.
Die Vertreterinnen und Vertreter der fünf Abfallverbände, von Humana, Öpula, Borner und dem Umweltbundesamt bei der Pressekonferenz. Foto: Berhard Raab

 

Am 25. November 2024 wurde in Retz, Altenberg, das innovative Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Zahlreiche Journalisten, Experten aus der Entsorgungsbranche, Vertreter der Weinviertler Abfallverbände und Mitglieder des Umweltbundesamts informierten sich über die Initiative, die auf eine nachhaltige Textilnutzung abzielt.

Renommierte Fachleute trugen mit Vorträgen und Diskussionen zur Veranstaltung bei:

  • Henning Mörch (Humana)
  • KR Kurt Wilhelm (Öpula)
  • Kata Eöry Stöger (Borner)
  • Zanini Freitag, Expertin für Konsumverhalten und Kulturwandel (Umweltbundesamt)
  • Ing. Angelika Büchler MSc, Geschäftsführerin des Abfallverbands Hollabrunn

50 bis 60 Kleidungsstücke kauft jede Österreicherin bzw. jeder Österreicher im Durchschnitt pro Jahr. Die Verwendungsdauer der Kleidungsstücke wird immer kürzer. Mehr als die Hälfte der ausgemusterten Kleidung landet im Restmüll und wird nicht weiterverwendet oder recycelt. Dem möchte der G.V.U. Bezirk Gänserndorf entgegenwirken und hat gemeinsam mit weiteren vier Weinviertler Abfallverbänden das Projekt „Weinviertler Altkleidersack“ ins Leben gerufen.

In den vergangenen Jahren ist der Kleiderkonsum enorm angestiegen. Der Europadurchschnitt beträgt 26 Kilo gekaufter Textilien pro Person und Jahr. Die Kleidungsstücke werden oft in Drittländern unter enormen Umweltbelastungen und prekären Arbeitssituationen produziert.

Die Herstellung von Textilien ist mit einem hohen Verbrauch fossiler Brennstoffe, einem enormen Wasserverbrauch und dem Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger verbunden. Die sozialen Verhältnisse an den Arbeitsplätzen mit Arbeitszeiten von 12 bis 14 Stunden werden in manchen Berichten als „Sklaverei ähnlich“ bezeichnet.

„Fast Fashion“
Die gekauften Kleidungsstücke werden allerdings immer kürzer verwendet. „Fast Fashion“ wird dieser Trend am Modemarkt genannt. Dazu kommt, dass rund die Hälfte der ausgemusterten Kleidungsstücke im Restmüll landet und verbrannt wird. Somit gehen wertvolle Rohstoffe verloren.

Aus diesem Anlass haben die fünf Weinviertler Abfallverbände G.V.U. Bezirk Gänserndorf, GV Hollabrunn, Abfallverband Korneuburg, GAUM Mistelbach und GAUL Laa/Thaya die Initiative „Weinviertler Altkleidersack“ gestartet.

Die Vertreter des G.V.U. Bezirk Gänserndorf bei der Pressekonferenz: Obmann-Stv. Bgm. Ludwig Deltl, GF DI Kathrin Dürr, Obmann Bgm. Ing. Hermann Gindl und der abfallrechtliche GF Dr. Christian Braun.
Die Vertreter des G.V.U. Bezirk Gänserndorf bei der Pressekonferenz: Obmann-Stv. Bgm. Ludwig Deltl, GF DI Kathrin Dürr, Obmann Bgm. Ing. Hermann Gindl und der abfallrechtliche GF Dr. Christian Braun. Foto: Bernhard Raab

Alle Haushalte der Verbandsgemeinden erhalten eine Rolle mit fünf Altkleidersäcken. Nach der Befüllung der Säcke erfolgt deren Entsorgung über die Container der Altkleidersammlung.

Die Rolle der „Weinviertler Altkleidersäcke“ erhalten alle Haushalte gemeinsam mit der Verteilung der Gelben Säcke. Die Initiative soll die Bevölkerung motivieren, mehr Alttextilien ordnungsgemäß in den Altkleider-Containern zu entsorgen.

Secondhand und Recycling
Diese getrennt gesammelten Alttextilien werden zunächst grob vorsortiert und kommen anschließend in Sortierwerke im In- und Ausland. Dort werden sie sortiert nach Waren für den Secondhand-Bedarf sowie in Recycling-Ware oder in sonstige Materialien, die nicht mehr verwertbar sind.

So konnten von den im Jahr 2018 über die Altkleidersammlung in Österreich entsorgten 44.697 Tonnen Alttextilien 49 Prozent für den Secondhand-Bedarf verwendet und 33 Prozent recycelt werden.

Das darf in den Altkleidersack:

  • Damen-, Herren- und Kinderbekleidung für jede Jahreszeit
  • Bett- und Tischwäsche, Haushaltstextilien (Handtücher, Geschirrtücher, Vorhänge)
  • Schuhe, Handtaschen und Taschen
  • Pelze und Lederbekleidung
  • Accessoires: Gürtel, Hüte, Krawatten
  • Stofftiere

Das darf NICHT in den Altkleidersack:

  • schmutzige und zerrissene Kleidung
  • kaputte sowie einzelne Schuhe
  • gebrauchte Socken und Damenstrumpfhosen
  • Polster, Decken
  • Teppiche
  • Matratzen
  • Wolle, Woll- und Stoffreste, Schneiderabfälle

Tipps für den Kleiderkauf

  • Nur Produkte kaufen, die man wirklich benötigt.
  • Kleidung lange verwenden, reparieren lassen und erst, wenn sie nicht mehr funktionsfähig ist, entsorgen.
  • Schnäppchenjagden und Ausverkauf vermeiden.
  • Secondhand oder am Flohmarkt kaufen, tauschen oder ausborgen.
  • Bei Online-Bestellungen Retour-Sendungen – wenn möglich – vermeiden.

Kleider in Zahlen
Laut einer Greenpeace-Studie aus dem Jahr 2023

  • gaben die Befragten im Durchschnitt 800 Euro für Bekleidung aus.
  • besitzen die Befragten etwa 100 Kleidungsstücke.
  • tragen die Befragten 25 % der Kleidung nur gelegentlich, 15 % sehr selten, 12 % nie.

Gewinnspiel: Altkleider sammeln und gewinnen!
Schicken Sie ein Bild oder ein Video Ihrer Kleiderspende beim Altkleider-Container an den G.V.U. Bezirk Gänserndorf und machen Sie beim Gewinnspiel mit:
Mail an: m.kapfinger@gvu-gf.at
Kennwort: „Gewinnspiel Altkleidersack“
Einsendeschluss: 31. März 2025

Der Hauptpreis des Gewinnspiels ist ein Gutschein für „Tafeln im Weinviertel“ für zwei Personen.

Quellen:
Umweltbundesamt: Studie „Aufkommen und Behandlung von Textilabfällen in Österreich“,
Arbeiterkammer Wien: „Modekonsum in Österreich“
Greenpeace, Global 2000

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