In unseren Haushalten fallen jede Menge an Elektrogeräten an wie z.B. Handys, Laptops, Fernseher, Küchengeräte, Spielzeug, Kühlgeräte, Spielkonsolen u.v.m. Die Elektroaltgeräte-Sammlungen in den Altstoffsammelzentren des G.V.U. Bezirk Gänserndorf garantieren eine fachgerechte Entsorgung dieser Geräte. Schließlich befinden sich in den Geräten gefährliche Bestandteile, aber auch wertvolle wie z.B. Gold, Kupfer und Aluminium.
Österreichische Entsorger
Doch was passiert mit den Geräten nach der Abgabe in den Sammelzentren? Es gibt zahlreiche Unternehmen in ganz Österreich, die sich auf die Entsorgung dieser Elektroaltgeräte spezialisiert haben.
Eine dieser Firmen ist z.B. die Firma Höpperger in Tirol. Dort werden vor allem Elektro-Kleingeräte zerlegt und fachgerecht entsorgt. Es wird dabei ein ca. 40 Tonnen schwerer sogenannter Querstromzerspaner benutzt. Das ist ein großer metallischer Zylinder, der mit Elektrogeräten befüllt wird, ohne dass diese vorher aufbereitet bzw. demontiert werden müssen. Das Material wird nass verarbeitet. So staubt es in der Anlage nicht und die Brandgefahr durch Batterien ist geringer.
Anschließend wird das Füllgut in Rotation versetzt. Durch die intensive Beschleunigung prallen die Geräte mit hoher Energie aufeinander. Schon nach wenigen Sekunden beginnt der Aufschluss - die Verbunde werden getrennt und freigelegt. Die Kapazität der Anlage ist für bis zu 6 Tonnen pro Stunde ausgelegt.
Mit automatischen Trenn- und Siebsystemen sowie manuellen Sortierungen erfolgt die anschließende Separierung zu vermarktungsfähigen Materialien wie z.B. Eisen-Metallen, Aluminium, Kupfer oder Edelstahl.
Ein großer Vorteil dieser Verarbeitungsart liegt - neben höchsten Rückgewinnungsquoten - in der schonenden Behandlung des Materials. So werden schadstoffhaltige Batterien und Kondensatoren während des Prozesses nicht geöffnet oder beschädigt, sondern sauber freigelegt und automatisch entfrachtet.
Diese sortierten Fraktionen werden zum Teil bei der Firma Metran in Kematen bei Amstetten NÖ weiter aufbereitet. Hier macht man sich beim sogenannten "Sink-Schwimm-Verfahren" die verschiedenen physikalischen Eigenschaften der Materialien zunutze. So schwimmen manche Fraktionen am Wasser auf, andere bewegen sich in der Mitte und der andere Teil sinkt zu Boden. Das Material wird abgeschöpft und anschließend weiter verarbeitet. Nur ein geringer Teil muss somit thermisch verarbeitet werden.
Kühlgeräte-Recycling
Ebenfalls in Kematen errichtete die UFH RE-cycling GmbH im Jahr 2009 Europas modernste Kühlgeräte-Recyclinganlage. So können im Drei-Schicht-Betrieb knapp 300.000 Kühlgeräte pro Jahr, das sind etwa 1.000 Geräte täglich, verarbeitet werden. Technik auf höchstem Niveau ermöglicht die Rückführung von fast 95 % der Materialien als Sekundär-Rohstoffe für neue Produkte. Pro Tag werden über 400 kg FCKW und andere Kühl-bzw. Treibmittel rückgewonnen und fachgerecht entsorgt.
Auf der Webseite der UFH RE-cycling GmbH (https://www.ufhrecycling.at/die-anlage/interaktive-anlage) gibt es einen interessanten Animationsfilm, der einen Kühlschrank auf seinem Weg von der Anlieferung über die FCKW-Rückgewinnung bis hin zur Zerkleinerung begleitet.
Weitere Quellen:
https://trennsetterin.at
https://hoepperger.at
https://www.mgg-recycling.com